Übersicht über Mottenarten

Motten können grob in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: Kleidermotten (Tineidae) und Lebensmittelmotten (Pyralidae).

Kleidermotten (Tineidae): Diese Motten sind bekannt für ihre Vorliebe für textile Materialien. Ihre Larven ernähren sich von Wolle, Seide, Pelzen und anderen Stoffen tierischen Ursprungs. Zu den bekanntesten Arten gehören die Kleidermotte und die Pelzmotte. Diese Motten sind dafür bekannt, erhebliche Schäden an Kleidungsstücken und Textilien zu verursachen.

Lebensmittelmotten (Pyralidae): Im Gegensatz zu Kleidermotten befallen Lebensmittelmotten Lebensmittelvorräte. Sie legen ihre Eier in trockenen Lebensmitteln wie Mehl, Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte und ähnliches ab. Die Larven ernähren sich von diesen Vorräten und verunreinigen sie dabei. Zu den bekanntesten Arten gehören die Dörrobstmotte und die Mehlmotte.

Die Einteilung in diese Hauptkategorien hilft dabei, die Unterschiede in den Vorlieben und den von ihnen verursachten Schäden zu verstehen, was wiederum bei der Prävention und Bekämpfung von Mottenbefall hilfreich sein kann.

Kleidermotten

Nicht immer ist eine exakte Unterscheidung zwischen Kleider- und Lebensmittelmotten möglich, denn manche Mottenarten können sich sowohl von Textilien als auch von anderen Nahrungsmitteln ernähren.

Kleidermotten sind in erster Linie auf natürliche tierische Fasern wie Wolle, Seide, Pelze und ähnliche Materialien spezialisiert. Ihre Larven haben Enzyme, die diese Fasern verdauen können, um sich zu ernähren und zu wachsen. In der Regel sind sie nicht darauf spezialisiert, Lebensmittel zu essen oder zu verdauen.

Allerdings gibt es Ausnahmen. Manche Arten von Kleidermotten, insbesondere die amerikanische Kleidermotte (Plodia interpunctella), die normalerweise zu den Lebensmittelmotten zählt, können sowohl Lebensmittel als auch Textilien beschädigen. Diese Mottenarten können, wenn sie in der Nähe von Lebensmittelquellen leben, Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte und andere Vorräte befallen. In solchen Fällen können sie sich sowohl von Lebensmitteln als auch von Textilien ernähren und Schäden an beiden Arten von Materialien verursachen.

Wir fahren mit einer beispielhaften Aufzählung der vorherrschenden Mottenarten in Europa fort:

Die gewöhnliche Kleidermotte

Die Art der gewöhnlichen Kleidermotte ist in Europa weit verbreitet und ist in der Regel auch die häufigste Ursache für löchrige Kleidungsstücke.

Foto von Motte | Foto von löchrigem Gewand

Die erwachsenen Motten selbst richten zwar direkt keinen Schaden an, da sie „nur mehr“ der Fortpflanzung nachgehen. Genau diese schnelle Vermehrung ist allerdings das Problem, denn: Die Larven der gewöhnlichen Kleidermotte ernähren sich von tierischen Fasern wie Wolle, Seide und Pelzen und sind daher für zerfressene Textilien im Kleiderschrank verantwortlich.

Pelzmotte (Tinea pellionella)

Die Pelzmotte ist bekannt für ihre Vorliebe für Tierhaare und Pelz. Sie kann in Pelzkleidung, Teppichen und Decken Schäden verursachen. Alle anderen Textilien, die das Protein Keratin enthalten, sind allerdings auch durch Mottenbefall gefährdet. Die Larven fressen sich durch die Haare und verursachen dabei unschöne Löcher und Beschädigungen.

Tapetenmotte (Trichophaga tapetzella)

Die Tapetenmotte ist eher außerhalb von Wohnhäusern anzutreffen, da sie zu ihrer Entwicklung feuchtere Luft bevorzugt bzw. sogar benötigt. Beispielsweise in Gartenhäusern, Schuppen oder Ställen kann sie als Materialschädling auftreten, denn sie ernährt sich ebenso von tierischem Protein. Damit fallen auch draußen oder in Gartenhütten gelagerte Textilien wie Kleidung, Wolle, Teppiche, Pelze, etc. den Tapetenmotten zum Opfer.

Lebensmittelmotten

Lebensmittelmotten stellen eine unangenehme Bedrohung für Haushalte dar, da sie nicht nur Lebensmittelvorräte befallen, sondern auch ernsthafte gesundheitliche Risiken für Menschen mit sich bringen können. Diese Mottenarten, insbesondere die Dörrobstmotte und die Mehlmotte, legen ihre Eier in Lebensmittelvorräten wie Mehl, Getreide, Nüsse und Trockenfrüchte ab. Die geschlüpften Larven fressen sich sogar durch Verpackungen, wie zum Beispiel dünne Plastikverpackungen, Sackerl und Tüten, und ernähren sich dann von den darin gelagerten Lebensmitteln, wodurch diese ungenießbar werden. Der Verzehr von mit Lebensmittelmotten befallenen Produkten kann zu gesundheitlichen Problemen führen, da die Larven Bakterien und Schimmelpilze übertragen können, die Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Diese unliebsamen Besucher sind oft in Küchen und Vorratsräumen anzutreffen, wo sie ideale Bedingungen für ihre Entwicklung finden. Eine unsachgemäße Lagerung von Lebensmitteln, vernachlässigte Reinigungspraktiken und veraltete Vorräte können die Anziehungskraft für Lebensmittelmotten erhöhen. Um den Schaden zu minimieren und die Gesundheit zu schützen, ist es ratsam, regelmäßig Vorratsschränke zu inspizieren, befallene Produkte zu entfernen und präventive Maßnahmen wie luftdichte Behälter und regelmäßige Reinigung zu ergreifen.